Der Fachkräftemangel ist in Deutschland seit Jahren ein ständiger Begleiter der Berufswelt. In mehr als 50% der Ausbildungsberufe fehlt qualifiziertes Personal*.
Werden neue Mitarbeiter nicht gefunden, so müssen schon bestehende qualifiziert werden, eine Entwicklung, die zu lange verschlafen wurde. Wie lange können es sich deutsche Unternehmen noch leisten, Mitarbeiter zu unterfordern? Der gesamtwirtschaftliche Schaden wird auf 103 Milliarden Euro pro Jahr beziffert, ausgelöst von geschätzt 5 Millionen Mitarbeitern die innerlich gekündigt haben**. Die innere Kündigung kommt nicht von ungefähr, so beklagt sich ein Großteil der Arbeitnehmer in mittleren Unternehmen über zu wenig zielgerichtete Qualifizierungsmöglichkeiten. Diese Arbeit kann nicht von den Personalabteilungen der mittelständischen Unternehmen geleistet werden, denn Qualifizierung ist weit mehr als nur das Auswählen von Fortbildungen. Ein sorgfältig entwickeltes Konzept ist nötig, um Mitarbeiter zielorientiert für Aufgaben der Zukunft zu befähigen.
Die Aufgabe von Bildungsmanagern ist es, den Bedarf von Mitarbeitern entsprechend der Unternehmensziele festzustellen, um so ein individuelles Qualifizierungskonzept zu entwickeln. Das bedarf einer ganzheitlichen Bildungsplanung und nicht wie häufig praktiziert einer wirkungslosen ad-hoc-Anmeldung bei einzelnen Weiterbildungsangeboten.
**Vgl. Brand Eins, Ausgabe: Geld oder Leben, Artikel: Gehalt in Zahlen, S.54